Stadtfraktion fordert: Die jungen Linden in der Großen Wollweberstraße müssen erhalten bleiben

Blick auf die Große Wollweberstraße mit ihren alten Straßenbäumen.

Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung sollen im Zuge der Erneuerung der Großen Wollweberstraße die 13 dort stehenden Linden gefällt werden, u. a. um Platz für eine temporäre Baustraße zu schaffen. Während für die sieben älteren Linden laut eines Gutachtens selbst bei einer baumschonender Baudurchführung aufgrund ihres bereits hohen Lebensalters kaum eine Überlebenschance besteht, wird den sechs jüngeren Linden noch eine Lebenserwartung von mehr als 30 Jahren zugesprochen. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzte sich von Beginn an für den Erhalt dieser Bäume ein. Am Ende der Diskussion stand als Kompromiss der Vorschlag der Stadtverwaltung die sechs jüngeren Linden zu versetzen und zum Beispiel in der Carlshöher Straße wieder einpflanzen.

Doch sowohl in der Stadtverwaltung als auch in einigen Fraktionen in der Stadtvertretung gibt es aktuell Bestrebungen auch die sechs jüngeren Bäume zu fällen und nicht mehr wie geplant zu versetzen.

Dazu stellt Rainer Kirchhefer, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, fest: „Es ist das Gebot der Stunde, das Stadtgrün zu bewahren. Unsere Aufgabe als Stadtvertretung muss es sein, dafür Sorge zu tragen, Stadtgrün zu vermehren und nicht zu verringern.“

Marcel Spittel, sachkundiger Einwohner der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtentwicklungsausschuss, ergänzt: „Ich habe den Eindruck, dass bei Bauprojekten noch immer so getan wird, als könne der Mensch alles planen, was er wolle, ohne dabei auf die Natur Rücksicht zu nehmen. Wenn Bäume im Weg stehen, werden diese eben gefallt. Dieser Planungsansatz ist überholt! Wir müssen nicht über die Bäume hinwegplanen, sondern mit ihnen planen. Das muss nach wie vor sowohl für die Große Wollweberstraße, als auch für weitere Vorhaben, wie die Sanierung der Treptower Straße gelten.“

Auch die Diskussion um die für die Umpflanzung der sechs jüngeren Linden veranschlagten 183.000 Euro hält Spittel für verfehlt: „Die Neubeschaffung vergleichbare Großbäume würde mit etwa 230.000 Euro zu Buche schlagen, was den immensen Wert dieser Bäume zeigt. Doch auch abseits vom Geld, haben diese Bäume einen hohen Wert für die Innenstadt: Sie wandeln klimaschädliches Treibhausgas in Sauerstoff um, spenden sie mit ihren großen Kronen wohltuenden Schatten an heißen Sommertagen, befeuchten die Luft und kühlen bei Hitze die Innenstadt ab. Vögel und Tiere nutzen die Bäume als Lebensraum, damit tragen sie zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Und schließlich brauchen wir diese Bäume. Sie tragen zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt bei.“

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