Die bei Cantnitz geplante Hennenhaltungsanlage lehnen wir GRÜNE in dieser Form ab. Wir sehen Alternativen in der Haltungsform (mind. EU-Ökoverordnung, Mobilställe) und dem Vertrieb (z. B. Direktvermarktung), die noch nicht ausreichend geprüft wurden. Dazu kommen wir gerne mit den Landwirt*innen ins Gespräch.
In Bezug auf Cantnitz und andere geplante Massentieranlagen kritisieren BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die übliche Praxis der Vergabe bzw. den Tausch von Agrarflächen durch die Landgesellschaft M-V. Trotz aller Lippenbekenntnisse von Agrarminister Backhaus für mehr Tierwohl unterstützt das Landwirtschaftsministerium M-V damit indirekt die industrielle Tierhaltung. Die GRÜNEN werden sich im Landtag für eine bevorzugte Verpachtung von Landesflächen an Bio-Betriebe stark machen.
Generell setzen sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für eine Stärkung von Landwirt*innen, Tierrechten und Natur ein. Billigfleischexporte und industrielle Tierhaltung, die nicht an den Boden gebunden ist, sind mit einer klimagerechten Zukunft nicht vereinbar. So werden die GRÜNEN auf Bundesebene für Flächenbindung und Obergrenzen pro Stall kämpfen. Bestehende Ställe sollen tiergerecht und brandsicher umgebaut werden. Wie dringend notwendig das ist, zeigt die Brandkatastrophe von Alt Tellin. Ställe, in denen Tiere nicht zumindest entsprechend EU-Ökoverordnung gehalten werden können, sollen nach Willen der GRÜNEN gar nicht mehr gebaut werden.
„Es muss zukünftig zwingend darum gehen, zu einer qualitativ hochwertigen Landwirtschaft zu kommen, die ausreichend Einkommen für die Landwirt*innen sichert, dem Tierwohl dient und Umwelt und Klima schützt“, so Friederike Fiß, Direktkandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und ergänzt: „Nur Masse kann kein Kriterium sein.“