Rainer Kirchhefer, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Neubrandenburger Stadtvertretung, hat auf dem Landesparteitag am vergangenen Samstag an den Landesvorstand und die Landtagsfraktion appelliert: „Die Schließung der Frühchenstation in Neubrandenburg muss abgewendet werden.“
Zwar sei es verständlich, dass Mindestmengen zur Qualitätssicherung herangezogen werden. Jedoch greife diese Betrachtung allein zu kurz, so Kirchhefer. Denn im ländlichen Raum führe dies dazu, dass es für viele medizinische Eingriffe nicht mehr genügend Fälle gäbe, sodass diese nicht mehr angeboten werden können. Die Folge sind unzumutbar weite Wege für Patienten und Angehörige bis zum nächsten Krankenhaus. „Alternativ zu Mindestmengen sollte die Behandlungsqualität auch durch andere Kriterien nachgewiesen werden können.“
Hintergrund sind die neuen Mindestmengen für medizinische Eingriffe, die der Bund festgelegt hat. Die Neuregelung führt u. a. dazu, dass der Erhalt der Frühchenstation in Neubrandenburg ab 2023 akut gefährdet ist. Bislang gibt es in MV vier Zentren für die Versorgung von Frühgeboren, eines davon in Neubrandenburg.