Ende April wurde bekannt, dass im Zuge der Sanierung der Großen Wollweberstraße die dortigen Linden gefällt werden sollen, um einer vorübergehenden Baustraße Platz zu machen. Nach einer Intervention der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die eine Überprüfung der Planung verlangte mit dem Ziel die Linden zu erhalten, bietet die Verwaltung nun an, 5 der Linden nicht zu fällen, sondern an einen anderen Ort umzusetzen. Die anderen Linden sollen aber nach wie vor gefällt werden.
Dazu erklärt Jutta Wegner, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN in der Stadtvertretung: „Für uns ist völlig unverständlich, wie in Zeiten der Klimakrise ohne Not diese Baumreihe, eine der letzten großkronigen Baumreihen in der Innenstadt, zur Disposition gestellt werden kann. Die Hitzewelle der vergangenen Wo-che hat doch gerade gezeigt, wie wichtig solche Schattenspender in einer Stadt sind. Während auf dem Marktplatz in brütender Hitze kaum jemand sich aufhalten mochte, gab es im Schatten der Bäume deutlich niedrigere Temperaturen. Aber auch das Argument, die Bäume müssen weichen, um einer vorübergehen-den Baustraße Platz zu machen, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Zumindest für den Abschnitte zwischen Dümperstraße und Marienkirche besteht die Möglichkeit der Umfahrung der Baustelle über die Kleine Wollweberstraße/Dümperstraße oder großräumiger überDarrenstraße/Krämerstraße/Dümperstraße. Wir verlangen von der Verwaltung, dass sie der Stadtvertretung eine Planung vorlegt, die den Erhalt der Bäume so weit wie irgend möglich garantiert.“
Die Fraktion der Grünen hat sich auch mit der weiteren verkehrlichen Erschließung der Innenstadt ausei-nandergesetzt. „Wir wollen, dass die Innenstadt so weiterentwickelt wird, dass sie nicht vorrangig autoge-recht ist, sondern den Bedürfnissen aller Bewohner:innen gerecht wird. Gerade die Sanierung der Großen Wollweberstraße zum jetzigen Zeitpunkt ist eine gute Gelegenheit, um hier den Gedanken eine neue Rich-tung zu geben. Mit der Buslinie durch die Innenstadt ergeben sich zudem neue Anforderungen an den Straßenquerschnitt, eine Haltestelle in der Nähe des Ärztehauses wird notwendig sein“, erklärt Jutta Wegner weiter. „Wir regen an, ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt zu erstellen und in der Stadtvertretung zu beraten, in dem sich alle Verkehrsmittel -Zufussgehende, Radfahrenden und Nutzer*innen von ÖPNV und Autos -gleichberechtigt wiederfinden. In diesem Zusammenhang könnte auchüber neue Verkehrsfüh-rungen wie einerEinbahnstraßenregelung in der Großen Wollweberstraße zwischen Stargarder Straße und Dümperstraße nachgedacht werden. Das würde den Druck auf diesem Straßenabschnitt verringern, Parkplätze könnten auf der südlichen Straßenseite angelegt werden und es wäre genug Platz sowohl für den Verkehr in nur eine Richtung und die Bäume.“
Alles in allem wollen sich die Grünen mit den aktuellen Planungen nicht zufriedengeben und fordern, dass in der Stadtvertretung über die Umsetzung der Sanierung der Großen Wollweber Straße beraten und be-schlossen wird.