Theater-Fusion ist noch nicht beschlossen - Landrat und Bürgermeister informieren die Öffentlichkeit falsch
Schon bei den Meldungen zur höchst zweifelhaften Berufung von Vorpommern-Intendant Löschner zum Generalintendanten für das "zukünftige" Staatstheater Nordost musste dieser Satz verwundern: Die Fusion kommt! Landrat Kärger und Oberbürgermeister Witt setzen dieser Falsch-Kommunikation nun die Krone auf und behaupten im Nordkurier, die Stadtvertretungen sowie der Kreistag hätten doch die Fusion beschlossen.
"Das ist in der Sache schlicht falsch!", betont der Neustrelitzer GRÜNEN-Stadtvertreter Falk Jagszent. Und weiter: "Die Fusion wird erst beschlossen sein, wenn die Vertretungen dem Gesellschaftsvertrag zugestimmt haben sollten. Diesen kennen wir bisher nicht und entsprechend stand er auch noch auf keiner Tagesordnung." Wenn der Gesellschaftsvertrag in einer der Vertretungen durchfällt, platzt die Fusion.
Jetzt passiert genau das, was die Fusionskritiker von Anfang an befürchtet haben. Die unter vielen Mühen und mit viel Wenn-und-Aber sowie praktisch notwendigen Bedingungen gefassten Beschlüsse zu den Eckwertepapieren und Zielvereinbarungen waren lediglich Arbeitsaufträge, ersetzen jedoch nicht eine Abstimmung über die Ergebnisse.
"Wenn man das jetzt in der Öffentlichkeit anders auslegt, so zeigt das nur, dass man die Kommunalvertretungen von Anfang nicht ernst genommen hat und aushebeln wollte.", schlussfolgert GRÜNEN-Kreissprecherin und Kulturpolitikerin Ute Köpke abschließend. Und: "Wer so Politik macht, muss sich über allgemeine Politikverdrossenheit und Frustration bei seinen ehrenamtlichen Stadt- und Kreistragsvertretern nicht wundern."