Veranstaltungen des Kreises müssen auch für Gehbehinderte erreichbar sein
Behinderten Menschen ist es fast unmöglich mit dem Bus von A nach B zu kommen. Das zeigt die Präsentation des Barrierefreiheitsprogramms des Landkreises.
„Es ist dringend notwendig, die Barrierefreiheit im Öffentlichen Nahverkehr zu verbessern“, macht Jutta Wegner deutlich. Die Sprecherin des Kreisverbandes Seenplatte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weiß, dass von den rund 2.700 Haltestellen im gesamten Landkreis nur etwa 30 barrierefrei sind.
Die meisten der barrierefreien Haltestellen befinden sich zudem in Neubrandenburg, während im ländlichen Raum kaum Anstrengungen unternommen wurden. „Das ist ein Skandal“, findet die GRÜNEN-Politikerin. Das Personenbeförderungsgesetz sieht vor bis 2022, dass alle Haltestellen barrierefrei sind. „Aber nicht nur bei Haltestellen besteht Handlungsbedarf“, so Wegner weiter, „ auch in anderen Bereichen besteht oft Gedankenlosigkeit im Hinblick auf die besonderen Interessen behinderter Menschen.
Wir GRÜNEN fordern hier im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention mehr Aktivität. Ein Schritt könnte sein, dass alle Städte und Gemeinden Beiräte oder mindestens Beauftragte für Angelegenheiten behinderter Menschen bestellen, die bei allen Bauprojekten angehört werden müssen. „In Neubrandenburg hat sich das bereits bewährt“, so Wegner.
Weiterhin wollen die GRÜNEN, dass zumindest Veranstaltungen des Kreistags barrierefrei erreichbar sind. „Aus diesem Grund haben wir auch bereits einen Antrag im Kreistag gestellt, damit sämtliche Sitzungen auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen erreichbar sind“, kommentiert Helge Kramer, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag.